| | | | | | Du liegst und schläfst. | | Sonnenstrahlen auf deinem Fell. | | Wohlig reckst und streckst du dich. | | Wovon träumst du, kleiner Hund? | | Von dem, was war? Von dem, was sein wird? |
| Hast noch nicht viel Gutes erlebt in deinem kurzen Leben | | und doch vertraust du mir? | | Weißt, dass Menschenhände schlagen können und leckst mir doch die Hand? | | Weißt, dass Menschenbeine treten können und schläfst doch zu meinen Füßen? | | Weißt, wie Menschen schreien können und wartest doch auf ein Wort von mir? | | Weißt, wohin dich Menschen brachten und folgst mir doch auf Schritt und Tritt? |

| | | Mensch, hier sitzt Dein Hund und wartet, | | zu ängstlich und zu hoffnungsvoll, einfach zu gehen. | | Seit Tagen sitzt er einfach nur an der Straße, | | er wartet auf Dich und kann nicht verstehen |
| wieso du ihn einfach verlassen hast. | | |
| Er dachte, hier hälst Du nur an auf ein Spiel, | | das war vor Tagen, und dann gingst Du fort. | | Voll Vertrauen, ganz sicher, dass Du zurückkommst, | | leidet er seither an diesem einsamen Ort |
| an dem Du ihn einfach warten läßt. | | |
| So legt er sich nieder und schließt seine Augen, | | als er schwach wird vor Hunger, die Kehle wund. | | Dir, Mensch, hätt ich gewünscht, zu erleben, | | wie er schließlich starb, dein wartender Hund, |
| den Du einfach vergessen hast... |
| (Aus dem Englischen von Kathi Flood) |

| Die Bitte des Kettenhundes an Gott | | |
| | | Herr,ich bin nur ein armer Kettenhund, | | steh' nun vor Dir, mein Hals ist wund. | | Fast eingewachsen ist der Ring, mit | | mit dem ich an der Kette hing. |
| | | Hab' Ohrenschmerzen, bin fast blind | | von Regen, Schnee und kaltem Wind. |
| Von Rheuma steif sind meine Knochen, | | bin fast auf meinem Bauch gekrochen | | aus Angst vor meinem strengen Herrn; | | denn mich zu streicheln, lag ihm fern. |
| | | Hätt' gern gegeben all' meine Liebe, | | erhalten habe ich oft nur Hiebe, | | nur so, weil grad im Weg ich stand, | | und hätt' so gern geleckt die Hand. |
| Für nur ein wenig Zärtlichkeit, | | ein wenig Lob; wär' gern bereit | | mein armes Leben hinzugeben. | | Könnt' ich mein Aug' zu ihm erheben |
| und lesen dann in seinem Blick | | ein wenig Liebe;doch dieses Glück | | beschieden hier war es mir nie, | | war immer nur ein armes 'Vieh'. |
| | | Bin noch nicht alt nach Menschenjahren | | und hab schon so viel Leid erfahren! |
| Doch steht einmal mein Herr vor Dir, | | dann bitt' ich Dich - versprich es mir, | | ich fleh darum nicht ohne Grund: | | Schick ihn zurück als Kettenhund! |

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